Hinter der prächtigen Fassade unseres Objekts wohnt auch eine lange Geschichte, die es zu bewahren gilt. Sie erzählt von Bruno Köberle, einem begnadeten Architekten, über dessen Fleiß die Presse einmal schrieb: „Er baute, baute, baute“.
Rund 800 Häuser und acht Brücken entwarf der aus Schlesien stammende und später an die Weser gezogene Köberle, darunter 1909 als seinen ersten Eisenbetonbau die Druckerei C.W Niemeyer. Die Sanierung der Hamelner Marktkirche neun Jahre zuvor jedoch sah er als seine schönste Arbeit an. Auch das formvollendete Wohn- und Geschäftshaus Deisterstraße 15 entstand am Reißbrett dieses Architekten. Nach der Fertigstellung 1902 wohnte er selbst darin – ganz offensichtlich ein Zeichen seiner besonderen Wertschätzung dieses Gebäudes.
Man kann heute getrost sagen, dass Köberle einen guten Teil des Hamelner Stadtbildes geprägt und mit seiner Handschrift versehen hat. Unter dem Nationalsozialismus wurde der musikliebende Architekt und Bauunternehmer geächtet. Nach Kriegsende nahm Köberle seine Arbeit wieder auf und baute nun für die kleinen Leute. Bis zu seinem Tod 1953 war er ein hoch angesehener Stadtbürger.