Wo detaillierte
Pläne entstehen

Franz ist 58 Jahre alt und lebt allein in Wohnung 5. Die Miete und das Wenige, das er isst, bezahlt er von seinen letzten Ersparnissen, die ihm noch bleiben.

Seit einigen Monaten rutschen ihm nun schon die Hosen und mit den übergroßen Hemden sieht er verwirrter aus, als er eigentlich ist. Er raucht Zigaretten in Kette, um sein Hungergefühl zu unterdrücken. Doch er weiß, dass er so nicht weiterleben kann und will. Seit einigen Wochen schon entwickelt er einen Plan, um an das große Geld zu gelangen, bislang fehlt ihm hierzu jedoch ein vertrauenswürdiger Partner, mit dem er gemeinsam den genialen Plan zur Ausführung bringen kann.

Als er bei einem gemeinsamen Glas Brandy mitbekommt, dass der zuverlässige und berechenbare Peter aus der benachbarten Wohnung ebenfalls in Geldnot ist, ist er sich sicher, dass er den für seinen Plan so dringend benötigten Partner gefunden hat. Jetzt muss er nur noch Peter von seiner Idee überzeugen.

Franz will die Bank in der Osterstraße überfallen. Sein Plan ist äußerst raffiniert und bis ins kleinste Detail geplant. Er ist sich sicher, dass ein erfolgreicher Raub in die Geschichtsbücher eingehen könnte. Seit Monaten schon sammelt er Grundrisse, Öffnungs- sowie Arbeitszeiten der Angestellten und beobachtet Kunden beim Betreten und Verlassen der Filiale. Durch Recherche wusste er bereits, dass mehrere tausend Mark dort gelagert wurden. Das Einzige, was ihm bislang fehlte, war ein vertrauenswürdiger Komplize, der die Beute einerseits genauso sehr benötigte wie er selbst, aber andererseits nicht den Plan mit eigenmächtigen Aktionen gefährden würde.

Dafür kam Peter, sein Nachbar, bestens in Frage. In den vergangenen Tagen hatte er ihm bereits erzählt, dass er eine Idee hat, um schnell an eine Menge Geld zu gelangen. Natürlich war Peter interessiert und fragte ihn immer mehr über seine Idee aus. Jedoch war er sich nicht sicher, ob er ihm wirklich voll und ganz vertrauen könnte.

Denn im Gegenzug zu ihm hat sein Nachbar eine Familie. Sollte Peter erwischt werden, wäre das eben nicht nur für ihn ein großes Problem. Franz wollte nicht das Schicksal der Familie seines Nachbars auf dem Gewissen haben, andererseits benötigte er schnellstmöglich einen adäquaten Komplizen…